Für die erkrankte Direktorin des ZAK und Koordinatorin des deutschen Netzwerkes der Anna-Lindh-Stiftung Frau Prof. Dr. Caroline Y. Robertson-von Trotha ist Mirjam Gruhler kurzfristig vor die Kamera getreten, um die Fragen unserer Radijojo-Kids zu beantworten. Mirjam Gruhler begrüßt unsere Feriencamp-Kinder ganz herzlich, dann spricht die Auszubildende Merve, die neben Frau Gruhler sitzt, einen Willkommensgruß auf türkisch und Jesús, der schon 5 Jahre für das Zentrum für angewandte Kulturwissenschaft (ZAK) arbeitet, begrüßt uns in seiner Heimatsprache auf Spanisch.
Zuerst erklärt Mirjam Gruhler uns, was das deutsche Netzwerk der Anna-Lindh-Stiftung macht: Das deutsche Netzwerk arbeitet zusammen mit den Partnern im Mittelmeerraum in den Bereichen Kunst und Kultur, Migration, interreligiöser Dialog, Jugendarbeit und politische Bildung.
Dann erzählt sie, was ZAK bedeutet. ZAK ist die Abkürzung für Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale. Die Anna-Lindh-Stiftung Deutsches Netzwerk und das ZAK sind beide in Karlsruhe angesiedelt. Die drei Betätigungsfelder des ZAK sind Angewandte Kulturwissenschaft in Forschung und Lehre, das fachübergreifende Studium Generale und die Öffentliche Wissenschaft.
Mirjam Gruhler ist seit 2012 bei der Anna-Lindt-Stiftung, sie hat interkulturelle Kommunikation studiert, sich bei der Anna-Lindh-Stiftung beworben und die Stelle bekommen. Jesús ist seit 2009 dabei, sein Spezialgebiet sind Filme, aber er schreibt auch Gedichte, organisiert Vorträge und schreibt „in seiner Freizeit“ seine Doktorarbeit. Merve ist durch ein Praktikum zur Anna-Lindh-Stiftung gekommen.
Auf die Frage von Michelle erzählt uns Mirjam Gruhler, wer Anna Lindh war. Anna Lindh wurde 1957 in Stockholm geboren und war ab 1998 schwedische Außenministerin. Sie hat gesagt, dass es nicht reicht, über andere Menschen zu reden, man muss die Begegnung suchen. Anna Lindh wurde am 10. September 2003 in einem Stockholmer Kaufhaus von einem Messerattentäter ermordet.
Am 20. April 2005 wurde die “Euro-mediterrane Anna-Lindh-Stiftung für den Dialog zwischen den Kulturen” gegründet. Die Stiftung trägt den Namen von Anna Lindh, weil die sich ganz besonders für den interkulturellen Dialog in Form direkter Begegnungen von Menschen eingesetzt hatte. Bei der Anna-Lindh-Stiftung geht es um den Dialog der Menschen untereinander. Ganz wichtig ist es, dass jeder, egal aus welchem Land er kommt, welche Hautfarbe er hat, welches Alter er hat, welche Religion er hat und welches Geschlecht er hat, anerkannt und respektiert wird. Der kulturelle Austausch ermöglicht es, dass die Menschen sich kennen lernen und gegenseitig verstehen.
In der Anna-Lindh-Stiftung sind über 3000 Institutionen Mitglied - aber natürlich nicht nur kleinere Vereine, sondern auch Universitäten, Stiftungen, Medienschaffende und Organisationen - es sind auch sehr bekannte dabei, wie z.B. das ifa in Stuttgart, die Deutsche Welle oder das Goethe-Institut.
Mirjam Gruhler liebt ihren Job, weil sie immer wieder neue Projekte machen kann, genau wie Radijojo: „Was ihr bei Radijojo und mit den EUROMED KIDS macht, finde ich klasse!“
Am Schluss hat Mirjam Gruhler noch einen Tipp für die Radijojo-Feriencamp-Kinder: „Wenn ihr 16 Jahre alt seid, könnt ihr bei dem Europäische Jugendparlament mitmachen. Das Europäische Jugendparlament in Deutschland e.V. bietet Jugendlichen zwischen 16 und 22 Jahren einen Raum, ihre Meinungen zu europäischen Themen zu äußern und bietet SchülerInnen die Möglichkeit als Delegierte an der Nationalen Auswahlsitzung oder an Europäischen Foren teilzunehmen.“
Mirjam Gruhler winkt unseren Kids zum Abschied zu und und sagt mit einem Lächeln: „Ich freue mich, dass ihr mit so vielen Kindern in so vielen Ländern befreundet seid, und wünsche euch, dass diese Freundschaften noch sehr lange halten!“
Wir bedanken uns für das erfrischende Interview und wünschen der Anna-Lindh-Stiftung und dem ZAK alles Gute und weiterhin viel Erfolg bei ihrer wertvollen Arbeit.